Blog, YOGA Aktuell, YOGA Background, YOGA für AnfängerInnen, YOGA für Fortgeschrittene, YOGA News

Über die Liebe zur Ordnung

“Order is the sanity of the mind, the health of the body, the peace of the city, the security of the state. Like beams in a house or bones to a body, so is order to all things.” @ Robert Southey.

Ordnung – eine Qualität des Geistes

Heute geht es um ein ‘ernstes, ordentliches Thema’: Die Liebe zur Ordnung. Sie zeigt sich, wenn wir verstehen wohin die Sachen gehören und wie sie zueinander in Beziehung stehen und uns dann auch noch entsprechend organisieren. Klingt leichter als getan! Alles hat seinen Platz und wenn alles an seinem Platz ist, können wir effizient arbeiten. Mit ein bisschen Ordnung und Struktur gelingt es uns besser miteinander zu arbeiten – Werkzeuge und Raum zu teilen.
Um ordentlich zu sein, braucht es einen Sinn für Prioritäten – was ist wichtiger und was kann ich loslassen.
IMG_3903So betrachtet, ist die Ordnung nicht so sehr eine Angewohnheit sondert eine Qualität unseres Geistes: Wir versuchen in Systemen zu denken: was gehört wohin, Unterschiede und Gleichheiten, Ursache und Wirkung, was verbindet die Dinge und wie sehr deckt sich das mit unseren eigenen Vorstellungen.

Das alles läuft ganz automatisch in unseren Gehirnen ab. Für unseren kleinen Verstand wäre die Koordination all dessen in dem gewohnten Tempo unmöglich. Was tun?  Der wahre Yoga meint: ‚Einfach einer höheren, kosmischen Ordnung zu vertrauen und Ordnung nicht mit Kontrolle zu verwechseln.‘

Ordnung – eine Qualität des Körpers

Wenn wir es genau betrachten zeigt sich eine klare Ordnung auch in den Körperübungen/Asanas – zwar wird sie hier die anatomisch günstige AUSRICHTUNG genannt, bezieht sich aber dennoch auf die bestmögliche Ordnung der Systeme – inklusive Knochen und Gelenke –  unseres Körpers, um den Auftrag Leben zu erfüllen. Bleiben wir beim YOGA: die innere Ordnung des Körpers setzt sich in der Abfolge der einzelnen Positionen fort und es scheint unausweichlich auch hier Systeme zu bilden um am Ende des Tages mit einem minimalen Aufwand einen maximalen Effekt zu erzielen.

Warum bilden wir im YOGA Systeme?

Das Thema YOGA nicht nur steinalt sondern auch riesig. Und deine Yoga Praxis kann dich umhauen, selbst wenn du ‘nur’ Asanas/Körperübungen machst. Die Krähe, Taube und der Hund: Tausende von Position plus Variationen. Deswegen bilden wir eine Reihenfolge – schaffen Systeme. Sonst sehen wir den Wald vor lauter Vrksansanas (der Baum) nicht mehr.

Die Nicky Knoff – meine hochverehrte YOGAlehrerin sagt dazu:
‘Wenn du nach dem Zufallsprinzip YOGA übst, entsteht keine Ordnung, keine bewusste Praxis. Es folgt keine Harmonie und du holst nicht das Beste raus für die Zeit und Anstrengung, die du reinsteckst. Und das ist nicht intelligent. Am wirksamsten übst du, wenn du dich an eine Reihenfolge hälst. Denn damit entwickelst du deine YOGA Praxis systematisch und siehst die Fortschritte am deutlichsten. Abfolgen, Systeme entstehen aus klar definierten Konzepten. Und wie bei allen YOGA Konzepten ist auch die Ordnung ein mentales Konzept, dass nur durch die Anwendung Kraft bekommt – zuerst auf der YOGA Matte und Schritt für Schritt im richtigen Leben.’

Wozu folgen wir in der YOGA Praxis einem System?

  • Die systematische Abfolge zeigt wie was in eine bestimmte Ordnung gebracht wird.
  • Wenn du mehr als seine Sache machst, ist das Bilden von Abfolgen unumgänglich.
  • Diese Ordnung entsteht bewußt oder unbewußt, mit Absicht oder ohne.
  • Bewusstheit im System wird Ordnung genannt. Unbewusstheit im System ist Chaos.
  • Eine bewusste = ordentliche YOGA Praxis ist stärker als seine unbewusste, zufällige, chaotische.
  • Wen du eine ‚ordentliche‘, bewusste YOGA Praxis pflegst, kannst du dich jeden Tag wieder darauf beziehen. Dein Körper, dein Atem, Gefühle deine und selbst der Verstand … werden es dir danken.
Teile meinen Beitrag:Share on FacebookEmail this to someonePin on PinterestTweet about this on Twitter